Wann kann ein Knochenaufbau erforderlich sein?

Wenn Zähne und somit die natürliche Kaubelastung im Kiefer über längere Zeit fehlen, bildet sich allmählich der Knochen zurück. Das ist ähnlich wie bei einem Muskel, der verkümmert, wenn er nicht mehr belastet wird. Auch bestimmte Keime können den Knochen zerstören. Man spricht dabei von einer Parodontitis, besser bekannt als Parodontose - einer entzündlichen Zahnbetterkrankung.

Ob der Knochenverlust eine Implantation behindert ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Ein Implantat benötigt, um langfristig stabil und ästhetisch ansprechend zu bleiben, mindestens 2 mm besser 4 mm umgebenden Knochen, nicht wie häufig auch heute noch behauptet wird nur 1 mm.
Ob die vorhandene Knochenmenge ausreicht, sollte vor dem Eingriff mit einer möglichst strahlungsarmen dreidimensionalen Röntgenaufnahme - einem DVT - ermittelt werden. Selbstverständlich ist theoretisch auch die Anfertigung eines CTs möglich - hier fällt allerdings eine mehr als 100 mal größere Strahlenbelastung an, weswegen ein CT eher abgelehnt werden sollte. Auf der 3D Aufnahme kann der vorhandene Knochen genauestens vermessen werden. Oft kann ein Knochenaufbau durch eine geschickte Positionierung der Implantate in einer computernavigierten Operation vermieden werden. Lesen Sie hier mehr über die Möglichkeiten der Computernavigation

Wenn ein Knochenaufbau erforderlich ist:

Knochenaufbau ist nicht gleich Knochenaufbau. Hier werden oft "Äpfel mit Birnen" verglichen:

Grundsätzlich kann man im Oberkiefer den Knochenaufbau in der Kieferhöhle (Sinuslift) von allen anderen Maßnahmen unterscheiden. Der Sinuslift wird je nach Ausdehnung der Kieferhöhle nötig, wenn ein Implantat im Seitenzahnbereich des Oberkiefers eingesetzt werden soll. Je nach aufzubauendem Volumen kann als Material für den Knochenaufbau ein hochwertiges Knochenersatzmaterial, körpereigener Knochen oder auch Mischungen von beidem verwandt werden.

Wenn der Knochen zu schmal ist:

Die Breite des Kieferknochens ist sehr verschieden. Um einem Implantat auf lange Sicht einen stabilen Halt zu geben, ist es unabdingbar, dass auf der Außen- und Innenseite des Implantates mindestens 2 mm Knochen vorhanden ist. Sonst kann es zu einem Knochenverlust an der Implantatschulter kommen. Hier helfen keine "Zaubertricks", besondere Implantate oder Materialien, es handelt sich um eine biologische Größenordnung, die in der wissenschaftlichen Literatur mehrfach bestätigt wurde und nunmehr über Jahrzehnte beschrieben wird. Wenn eine geringere Knochenbreite akzeptiert wird, kann wegen des langsam voranschreitenden Knochenverlusts das Implantat langfristig sogar verloren gehen. Daher ist eine solide Planung der Implantatsituation nötig und sinnvoll. Eine Planung anhand eines dreidimensionalen Röntgenbildes schließt jeden Zweifel aus und bietet die Möglichkeit notwendige Maßnahmen zum Knochenaufbau -- wenn sie erforderlich sind -- im Vorhinein zu planen.
Die notwendige Knochenbreite liegt für ein "Standartimplantat" (Durchmesser ca. 3,8 mm) bei ca. 7,8 mm -- 2 mm Knochen der Außenseite, 2mm Knochen der Innenseite zuzüglich der Implantatbreite. Daher sollte bei den meisten Implantaten an der Implantatschulter ein wenig Knochen aufgebaut werden, um einen langfristigen Erfolg zu ermöglichen. Ein erfahrener, umsichtiger Operateur wird bei einem kleinen Knochendefizit den Knochen zum Aufbau verwenden, der bei der Implantatbettbohrung ohnehin anfällt - wobei der Knochen wegen der möglichen bakteriellen Belastung und der Kontamination mit Speichel nicht mit einem Filter beim "Absaugen" gewonnen werden sollte. Als zusätzliche Maßnahme kann, bei etwas größeren Knochendefiziten zusätzlich, über die Schicht aus körpereigenem (autologem) Knochen, eine Schicht aus einem hochwertigem und bewährtem Knochenersatzmaterial appliziert werden. Diese zweite Schicht wird mit einer Membran, einer Art Folie, abgedeckt. Die Membran verhindert ein Einwachsen von Weichgewebe in das Knochenersatzmaterial und sorgt auf diese Weise für eine vollständige knöcherne Regeneration des aufgebauten Gebiets.

Das oben geschilderte Verfahren eignet sich nur zur Versorgung kleinerer Knochendefizite, wird dem Patienten aber häufig als großer Knochenaufbau angeboten und ärgerlicherweise auch so berechnet.

Wenn die Knochenbreite deutlich zu gering ist:

sollte der Knochenaufbau getrennt vom Einsetzen der Implantate erfolgen. Der Grund ist leicht nachvollziehbar: Egal welche Technik und welches Material zum Einsatz kommen soll - die Regeneration und die Versorgung des Knochenaufbaus geschieht immer vom sogenannten Knochenlager aus, also von Ihrem - vor dem Eingriff bereits vorhandenen - Knochen. Wenn nun ein Implantat eingesetzt wird, versperrt es den direkten Versorgungsweg zu der Region hinter ihm. Da der Knochen um das Implantat herum wachsen muss, verlängert sich die zu überwindende Strecke und die Qualität des Knochenaufbaus verschlechtert sich. Im ungünstigsten Fall bildet sich kein Knochen, sondern nur Bindegewebe.
Um bei einem mittleren bis großen Knochendefizit ein gutes knöchernes Regenerat zu erziehen ist unabhängig von der Technik viel operative Erfahrung und viel theoretisches Wissen erforderlich. So zeigt z.B. ein transplantierter Knochenblock der intraoral (aus dem Mund) entnommen wurde und nach Anpassung an die Defektsituation "so wie er ist" befestigt wurde später - nach der Einheilung - nur eine geringe Vitalität, transplantierter Knochen aus dem Beckenkamm neigt dazu in den Folgejahren abgebaut zu werden. Diese Probleme können durch spezielle Techniken und eine entsprechende Handhabung der Transplantate vermieden werden. Idealerweise ist ein Behandler in der Lage verschiedenste Techniken zur Knochenaugmentation (Knochenaufbau) zu realisieren, um das beste Konzept für den individuellen Patienten auszuwählen.
Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt eben in diesem Bereich des Knochenaufbaus. Wir bieten Ihnen neben der Verwendung von speziell aufbereitetem köpereigenem Knochen auch die Verwendung von allogenen Spenderknochenblöcken an, mit denen, bei entsprechender Vorbehandlung dieses Materials, identische Ergebnisse ohne eine Knochenentnahme erzielt werden können. Darüber hinaus sind wir in der Lage Ihnen Knochenaufbauten mit nichtresorbierbaren GoreTex - Membranen anzubieten. Diese Technik ist gerade im sensiblen Oberkieferfrontzahnbereich von einer herausragenden Qualität der Ergebnisse gekennzeichnet, da Rundungen durch eine Biegung der Membran perfekt auszuarbeiten sind. Erfahren Sie hier mehr über Knochenaufbauten im GBR-Verfahren.

Festzuhalten bleibt für Sie, dass mit einer entsprechenden Röntgendiagnostik mit einer dreidimensionalen Aufnahme viele Knochenaufbauten vermieden werden können, darüber hinaus wird häufig die "Größenordnung der geplanten Maßnahme deutlich reduziert. Wenn ein Knochenaufbau erforderlich ist, sollte die richtige Methode für Sie ausgewählt werden. Eine übertrieben aufwendige Maßnahme verlängert eventuell die Behandlungszeit und beeinträchtigt überflüssigerweise Ihre Lebensqualität in der Zeit unmittelbar nach dem Eingriff. Schlimmer noch wäre eine Methode, die nicht in der Lage ist das benötigte Knochenvolumen herzustellen -- da dies mittelfristig zu einem Misserfolg führen würde.

Gerne bestimmen wir für Sie den optimalen Weg zum Implantaterfolg -- mit und ohne Knochenaufbau. Wir beraten Sie gern.

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